Zum bereits zwölften Mal schickt der US-amerikanische Autor Michael Connelly seinen Kommissar Hieronymus „Harry“ Bosch (Ähnlichkeiten mit bekannten Namen sind rein zufällig… 😉 ) in „Echo Park“ auf Verbrecherjagd. Das Konzept ist wiedermal altbewährt, doch enorm spannend. Ein echter Connelly eben…
Dieser Fall macht Bosch besonders zu schaffen, denn vor 13 Jahren hatte er schon einmal damit zu tun und konnte ihn einfach nicht lösen. Marie Gesto war damals tot aufgefunden worden, doch der Killer blieb weiterhin unerkannt. Nun meldet sich plötzlich der zweifache Mörder Raynard Waits und ist bereit mit seinem Ankläger Rick O’Shea einen Deal einzugehen: er gesteht neun weitere Morde, darunter auch den von Marie Gesto, und dafür entgeht er der Todesstrafe.
O’Shea, der gerade für das Amt des Bezriksstaatsanwaltes kandidiert, würde natürlich ein überführter Serienkiller gut tun. Und so wird auch die Akte Gesto wieder geöffnet und Bosch muss neu ermitteln. Und dabei stößt er auf eine Verschwörung, mit der so keiner gerechnet hätte: Schon damals hatte Bosch den Sohn eines einflussreichen Ölmagnaten als Täter in Verdacht. Nun kommt raus, dass O’Shea von eben diesem Multi geschmiert wurde und auch sein Wahlkampf von diesem finanziert wird.
Doch es kommt noch besser: Waits will die Polizei zum Grab von Marie Gesto führen, kann einem Beamten die Waffe entreißen, richtet ein Blutbad an und entkommt. Bosch ist hinter Waits her und so manch andere dafür hinter Bosch…
„Echo Park“ ist zweifelsohne ein spannender Thriller der Extraklasse. Nur leider wiederholen sich in meinen Augen die Muster der Bosch-Bücher immer mehr, die ich im Allgemeinen an manchen Stellen für zu „amerikanisch“ moralisch halte. Tiefe bekommt das Buch allerdings durch die Intrigen in Politik und Justiz und vor allem durch die „Echos“ der Vergangenheit, die sowohl Bosch als auch Waits einholen und so ungewollt immer mehr auf eine Stufe rücken.
Ein lesenswerter Roman, den sich echte Bosch- und Connelly-Fans nicht entgehen lassen sollten. Wer jedoch langsam von Bosch genug hat, wird hier auch nicht eines besseren belehrt.
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