Aus Zufall ist mir vor Kurzem dieses besondere Kinderbuch in die Hände gefallen. Mit „Die Entdeckung des Hugo Cabret“ hat der US-amerikanische Autor Brian Selznick sich in ganz neue Gefilde des Erzählens vorgewagt und dies mit großem Erfolg.
Bei den meisten Kinderbüchern dienen entweder die Bilder als Illustrationen zum Text oder umgekehrt. In diesem Buch wird das alte Schema durchbrochen, denn in „Die Entdeckung des Hugo Cabret“ stehen beide Erzählweisen für sich allein, ergänzen sich und fließen ineinander. Teile der Geschichte werden in Form von seitengroßen Bildern berichtet um dann wieder einen fließenden Übergang zum Text zu finden.
Im Jahr 1931 verliert der junge Hugo Cabret bei einem schrecklichen Brand seinen Vater. Fortan muss Hugo bei seinem Onkel im Bahnhof von Paris leben. Dieser wartet Tag für Tag sämtliche Uhren. Doch von einem geregelten und pünktlichen Leben kann Hugo nur träumen, denn sein Onkel ist Trinker. Als dieser eines Tages spurlos verschwindet, übernimmt Hugo seinen Platz. Fortan lebt er in den labyrinthartigen Gängen des Bahnhofs.
Auf einem seiner seltenen Ausflüge nach draußen, kommt er auch an den Ruinen des Hauses vorbei, in dem sein Vater gestorben ist. Dort entdeckt er einen Automaten, den sogenannten mechanischen Mann, an dem sein Vater lange gearbeitet hat um ihn zu restaurieren. In dem Notizbuch seines Vaters finden sich nützliche Hinweise und Hugo hat von nun an nur noch ein Ziel: den automatischen Mann reparieren und herausfinden, was er mit seinem Stift zeichnen oder schreiben wird. Welche geheimen Botschaften verbirgt er?
Und so tut Hugo alles dafür um nicht entdeckt zu werden. Er hält den Schein aufrecht, sein Onkel wäre noch da. In seiner Freizeit verbringt er jede freie Minute mit dem mechanischen Mann. Die nötigen Einzelteile, sowie auch seine Verpflegung klaut er sich in den vielen Läden des Bahnhofs zusammen.
Als eines Tages das Mädchen Isabelle mit ihrem schrulligen Großvater Papa Georges auf Hugo Cabret aufmerksam werden, ändert sich für diesen alles. Sein Geheimnis droht ans Licht zu kommen und Papa Georges verhält sich irgendwie sonderbar. Im Filmmuseum von Paris entdecken sie dann Unglaubliches…
Eine spannende Geschichte, die Brian Selznick da erzählt. Doch eben nicht nur. Allein schon die Aufmachung und das Spiel mit Text und Bild machen „Die Entdeckung des Hugo Cabret“ einzigartig. Man hat fast den Eindruck ein Film sei in ein Buch gebannt und so ist es auch kein Wunder, dass sich der Leser bald mitten in einer Geschichte um die Anfänge des Films und deren Protagonisten, wie Georges Méliès, wiederfindet.
Ein absolut empfehlenswertes und besonderes Kinderbuch, das auch lesefaule Kinder animieren und ihnen beweisen kann, wie fesselnd Bücher sein können. Aber auch Ältere werden die tollen neuen Erzählansätze zu schätzen wissen. Ab 10 Jahren geeignet…
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