Wissenschaftlern ist es gelungen durch menschliche Stammzellen Mäuse zu heilen, denen ein bestimmter Stoff fehlt, der ebenfalls bei Multipler Sklerose fehlt.
Bei der Multiplen Sklerose (MS) treten im Marklager von Gehirn und Rückenmark Entzündungen auf, die durch körpereigene Abwehrzellen bekämpft werden. Diese Körperzellen greifen hierzu die Myelinscheiden an. Myelin ist eine lipidreiche Biomembran, die Teile der Nerven (die Axone) umgibt. Hierdurch werden diese elektrisch isoliert. Dadurch funktioniert die interne elektrische Impulsweitergabe deutlich besser und Störungen von außen werden verhindert.
Das Myelin wird von den Oligodendrozyten gebildet. Die Forscher haben nun aus Stammzellen Vorläufer dieser Oligodendrozyten gewonnen. Diese haben die dann den Mäusen injiziert, denen das Schützende Myelin fehlt. Die Zellen haben sich dann im Gehirn und im Rückenmark ausgebreitet und das fehlende Myelin hergestellt. Dieses hat sich dann um die Axone abgelagert und die schützende Myelinschicht gebildet. Daraufhin hat die elektrische Leitung des Stroms wieder mit normaler Geschwindigkeit funktioniert.
Diese Untersuchungen geben zumindest Hoffnung, dass die unheilbare Krankheit MS in Zukunft heilbar sein wird. Hierzu bedarf es jedoch noch viel Forschung. Schließlich muss dies nicht nur bei Mäusen sondern auch bei Menschen funktionieren können. Vor diesem Hintergrund scheinen manchen Debatten, die um die Nutzung von Stammzellen zur Forschung geführt werden, absurd. Viele Krankheiten könnten geheilt werden, wenn die entsprechenden Forschungen erlaubt sind. Natürlich soll das nicht heißen, dass alles mit Stammzellen gemacht werden darf, doch es muss zumindest eine gewisse Offenheit für Forschung bestehen. Dies gilt nicht, weil es um nationalistische Interessen und den Standort Deutschland geht, sondern weil Menschen mit Krankheiten geholfen werden könnte.
Moritz
9. November 2009 at 15:57
So viele Theorien so wenig wirklich Positives. Ich hoffe das man kurzfristig einen Ansatz findet zur Heilung bzw. Aufschiebung.
liebe Forscher und Ärzte bleibt darn
Herm
1. März 2012 at 12:18
Die Forschung ist wirklich sehr weit. Entsprechend weit dürfte auch die Pharmaindustrie in Ihren Forschungsbemühungen sein. Dem stehen aber ökonomische Interessen der Pharmaindustrie entgegen. Ich bin mir sicher, dass auch die Pharmaindustrie schon viel weiter ist, als wir alle wissen oder durch Medizin zu spüren bekommen. Nur lässt sich dies nicht wirtschaftlich für die Pharmaindustrie darstellen. Man denke an den Lebenszyklus an ein Medikament, das endlich die Zulassung erhalten hat. Diese Forschungskosten müssen doch sicherlich erstmal durch Verkäufe an Medikamenten erwirtschaftet werden, bevor etwas neues, wirtschaftlicheres herausgebracht werden kann. Leider sind nur MSler mit schubförmigem Verlauf wirtschaftlich interessant und die anderen Verläufe nicht.
Heilung ist hier wiedermal von wirtschaftlichen Interessen abhängig!!