Neulich fiel mir mal wieder ein echter Science-Fiction-Klassiker aus Zufall in die Hände. Der Auftakt zur gleichnamigen Buchreihe „Rendezvous mit Rama“ (Titel der Neuauflage, ursprünglich: „Rendezvous mit 31/439“) vom Meister der Hard-Sci-Fi Arthur C. Clarke begeistert vor allem durch seine Zeitlosigkeit, seinen klaren Schreibstil und seine deutlichen Bilder.
Dieser erste Teil ist wirklich genial! Doch, wie das häufiger so ist, die Nachfolger fallen dann etwas mau aus. In diesem Fall kann man das aber dem Autor nur bedingt vorwerfen, da nach dem ersten Buch A.C. Clarke an einer schweren Krankheit litt und diese nur knapp überlebte. Danach ließ er andere Autoren in seinem Auftrag für ihn schreiben. Und natürlich mussten auch kommerzielle Fortsetzungen zu „Rendezvous mit Rama“ her, die vom Autor eigentlich nicht geplant waren.
Teile 2-4 sind deshalb so wenig gelungen, da sie den Ansatz von Clarke selbst ignorieren. „Rendezvous mit Rama“ sollte eine bewusste Rückkehr zur Wissenschaft in der Science-Fiction sein und somit ein Gegenstück zu den Seifenopern der moderneren Formen des Genres.
Clarke ist es wirklich gelungen zu den Anfängen des Sci-Fi zurückzukehren und hat so ein zeitloses Werk hinterlassen. Bei aller „Technisierung“ und der kühlen Sprache bleiben aber trotzdem nicht die Charaktere auf der Strecke und die Geschichte ist alles andere als langweilig.
Eines Tages wird ein riesiger Himmelskörper gesichtet, der anscheinend direkten Kurs zur Sonnen nimmt. Die zylindrische Form, die vermutlich eine Raumarche ist, wird bald von Objekt 31/439 in Rama, nach der Hindu-Göttin, umbenannt. Das sogenannte „Rama-Komitee“ der United Planets, ein Zusammenschluss aller Menschen auf den besiedelten Planeten, beschließt diese erkunden zu lassen.
Doch nur ein Raumschiff ist in der Lage an der Rama anzudocken: Die „Endeavour“ unter dem Kommando von Commander Norton. Doch die Crew ist nicht wirklich auf solch einen Einsatz vorbereitet, begeben sich aber trotzdem auf die riskante Mission. Was wird sich in der Rama befinden? Aliens? Freunde oder Feinde?
Was sie in der Raumarche finden ist eine ganze kleine Welt mit Meeren und Städten. Doch die zunächst öde wirkende Umgebung erwacht durch einen Irrtum zum Leben…
Clarke konzentriert sich, wie schon gesagt, sehr auf die technischen Möglichkeiten und das Erschaffen von einer eigenen kleinen futuristischen Welt. Er beschreibt alles so deutlich, dass diese vor dem inneren Auge wirklich zum Leben erweckt werden können. Die gerademal 300 Seiten reißen einen sofort mit sich und man will es gar nicht mehr weglegen. Bewusst bleibt so manches Rätsel unaufgelöst.
Ein echter Klassiker, für alle wahren Science-Fiction-Fans!