Zugegeben die Idee ist nicht ganz neu, doch die New Yorker Autorin Nina Bernstein füllt ein altbekanntes Thema mit neuer Fantasie. In „Das rostrote Buch“ tauchen drei Kinder in die Welt der Literatur ein und erleben die Abenteuer am eigenen Leib.
Nach drei Jahren in England ist Familie Dorning wieder in die USA zurückgezogen, genauer gesagt nach New York in den Stadtteil Queens. Die drei Kinder Anne (11), Emily (9) und Will (7) fühlen sich dort immer noch nicht sp ganz heimisch und verbringen ihre Zeit lieber damit untereinander Spiele zu erfinden und vor allem zu lesen.
Nun liegt ein ganzer freier Sommer vor den Drei und wie könnte man die Zeit da besser verbringen als im Garten zu liegen und zu lesen? Mit einem ganzen Stapel Bücher haben sich besonders die beiden Mädels eingedeckt. Doch unter ihrem Lesestoff entdecken sie ein rostrotes Buch, das irgendwie seltsam anmutet. Anne und Emily beginnen darin zu lesen und landen sofort selbst in der Geschichte.
Zusammen mit Robin Hood erleben sie Abenteuer im Sherwood Forest und entgehen sogar nur knapp ihrer Hinrichtung. Wieder zuhause angelangt sind sie ganz euphorisch und hüten das Buch fortan wie einen kleinen Schatz. Doch ihr kleiner Bruder Will möchte ihnen beweisen, dass er schon groß ist und begibt sich ebenfalls in die Welt des rostroten Buches. Er kann noch nicht so gut lesen, liebt aber Bücher über Insekten. Und so landet Will mit einem Schwert bewaffnet in einem Land, in dem Insekten große Monster sind, die es zu besiegen gilt.
Nach diesem Abenteuer gehen die Kinder noch einmal zusammen auf Entdeckungsreise und landen in Tolstois „Krieg und Frieden“. Doch Anne hat das Buch nur angefangen und so verläuft es sich im Sand. Und bald ist es auch schon Zeit das Buch wieder in die Bücherei zurückzubringen…
Nina Bernsetin schafft es etwas größere Kinder an das Lesen heranzuführen und sie für Bücher neugierig zu machen. So finden Leseratten sich bestätigt und die, die es noch werden wollen, haben vielleicht auch Lust solche Abenteuer zu erleben. Das schöne aber ist, dass genau dies das Ziel der Autorin war und sie offen zugibt, dass es nicht neu ist. Im Anhang gibt sie Tipps welche Bücher man noch lesen könnte. Michael Ende ist nicht weit.
Doch ist Nina Bernsteins Bücherwelt anders und man hat beimn Lesen nicht ständig das Gefühl eines billigen Plagiates. Ein fantasievolles, kluges Buch. Eine Hommage ans Lesen und lesen lernen…
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