Und schon wieder halte ich einen Super-Mega-Bestseller, natürlcih einen Mystery-Thriller, in den Händen. Warum werden diese Bücher nur immer so gut verkauft?! Schon wieder ist ein klassisches Thema durch den Fleischwolf gedreht worden. Man hat all diese Motive schon tausendmal gelesen und gehört. Und nicht einmal mehr Spannung kann so in ein eigentlich dazu gedachtes Genre kommen. Absolute Zeitverschwendung! Danke Konsum!
Und nun ratet mal, von welchem Thema ich spreche: Bravo! Es gibt in diesem Fall zwei Möglichkeiten: Geheimbünde oder der Teufel, oder am besten beides.
So auch in dem schon fast als Meisterwerk gepriesenen (so viele Meisterwerke auf einmal 🙂 ) Thriller mit dem genialen Titel „616 – Die Hölle ist überall“ des spanischen Autorenduos David Zurdo und Angel Gutiérrez.
Der Jesuitenpater David Cloister (einfallsreicher Nachname!), Mitglied der vatikanischen Geheimorganisation (Achtung, noch so’n toller Name!) „Wölfe Gottes“, erforscht weltweit paranormale Phänomene. Er ist im Auftrag des Herrn unterwegs… 🙂 Diese Organisation soll sogar die Macher von Akte X bei einigen Folgen beraten haben. (Ich schmeiß mich weg :D) Jedenfalls untersucht Cloister die Gebeine eines Priesters, der heilig gesprochen werden soll. Diese sind alle zerbrochen, der Sarg ist von innen zerkratzt und es sind die Worte „Todo es infierno – Die Hölle ist überall“ eingeritzt.
Zudem häufen sich Berichte von Nahtoderfahrungen, die, statt des berühmten weißen Lichts, Dunkelheit und Schreie gesehen haben. Ganz klarer Fall der Teufel, mal wieder höchstpersönlich, steckt dahinter…
Cloisters Weg kreuzt sich mit einer Psychologin, die einen Patienten behandelt, der von grausamen Visionen geplagt wird.
Teils gemeinsam kommen sie Luzifer, dem Schrecklichen, auf die Spur…
Toll, oder? Und jetzt sagt mir noch, dass hier keine Klischees verbraten wurden und die Autoren mit billiger Konstruktion auch in erster Linie kein Geld verdienen wollten, sondern uns spannend unterhalten oder uns eine tiefere Weisheit mitteilen.
Exorzismen, eine problembelastete Psychologin (, die von einem Feuerwehrmann beschützt wird, Hach!), der Teufel himself, Nahtoderfahrungen, eine geheime Oragnisation und natürlich die Nahtoderfahrungen sind in „616“ genauso langweilig und einfallslos beschrieben, wie hier aufgereiht. Man kommt aus dem Gähnen gar nicht mehr heraus. Die Charaktere sind so flach und erreichen nicht mal annähernd eine kleinere weitere Dimension.
Und das furchtbare Ende, das jede kitschige Heiligenikone daneben verblassen lässt, ist dann der letzte Sargnagel für das Buch. Klappe zu, Affe tot, Leser sauer. Wenn man so etwas liest wünscht man sich fast die Inquisition zurück. 🙂 Ihr seht, ich bin begeistert…
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