RTL hat sich die Rechte für die Verfilmung von gleich zwei „Altwerken“ von Frank Schätzing gekrallt. Und es wird auch schnell klar, warum gerade diese zwei Werke, „Mordhunger“ und „Die dunkle Seite“. Beide lagen lange Zeit als Manuskript unangetastet in den Schubladen Schätzings und wurden dann, natürlich nicht aus kommerziellen Gründen 😉 , nach dem Riesenerfolg von „Der Schwarm“ dann doch veröffentlicht.
Man merkt beiden Büchern an, dass sie Erstlingswerke sind. Wobei „Mordshunger“ sogar noch einen Tick besser ist als „Die dunkle Seite“. Vom inhaltlichen und sprachlichen Niveau also genau das Richtige für RTL… 😀
„Mordshunger“ war, laut Schätzing, sein allererstes Buch. Doch sein Mittelalterroman „Tod und Teufel“ wurde (besser wars) dann doch früher, also als sein eigentliches Debüt, verlegt.
Die schwer reiche Inka von Barneck wird von einem Nachbarn mit auggeschlitzter Kehle gefunden. Der stets hungrige Kommissar und selbst ernannter Gourmet Romanus Cüpper leitet zusammen mit seinem Assistenten Rabenhorst die Ermittlungen. Doch die Liste der Verdächtigen ist lang, denn die zickige und skrupellose Inka hatte viele Feinde. Da gibt es u.a. die eigene Tochter, die seit Jahren schon kein gutes Verhältnis mehr zu ihrer Mutter hat, ihre ehemalige Kollegin, die Inka um ihre Agentur betrogen hat, und der Ehemann, der in zweilichtige Geschäfte verwickelt ist. Doch der wahre Mörder hat sich sein Alibi geschickt zusammegebastelt…
„Mordshunger“ ist neben einem klassischen Krimi gleichzeitig eine kleine Gourmetreise durch Köln. Kommissar Cüpper versucht jedem, dem er begegnet ein Rezept aus den Rippen zu leiern. Als zusätzlichen Gimmick gibt es im Anhang noch 15 Rezepte von 15 Kölner Spitzenköchen. Die Idee einen Krimi auf Kochen aufzubauen finde ich so gar nicht schlecht, denn hungrig sind in diesem Buch alle, ob nach Sex, Geld oder Macht. Zudem können Ermittlungen ja auch wie ein gutes Gericht nacht und nach aufgebaut und mit kleinen Raffinessen gewürzt werden.
Doch genau diese fehlt Schätzing in seinem Buch. Man merkt ihm das Erstlingwerk deutlich an. Die Sprache ist nich nicht ganz ausgereift. Die Geschichte und auch die Spanung hinken zeitweilen ganz schön.
Wer Frank Schätzing zum ersten Mal liest, sollte sich veilleicht lieber an „Der Schwarm“ oder im historischen Bereich „Tod und Teufel“ halten. Für Schätzing Fans allerdings nett zu sehen, dass jeder mal klein anfängt und wie er nach und nach seine Sprachfertigkeiten verbessert hat.
Die Verfilmung von RTL heute abend um 20:15 Uhr im TV…
KK 323: Frank Schätzing – Mordshunger | Krimikiste – Der Krimi-Podcast mit Lese- und Hörtipps
9. Januar 2010 at 07:02
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