Eines der klassischen Horrormotive ist wohl der Vampir und Bram Stoker hat 1897 ihren literarischen Übervater erschaffen. Dieses Thema ist so häufig in Literatur und Film „verwurstet“ worden, manchmal gut, manchmal schlecht, aber keiner kommt wirklich an das Original heran.
Der irische Schriftsteller Bram Stoker hat mit „Dracula“ zum ersten Mal in der Geschichte der Weltliteratur der untoten blutrünstigen Sagengestalt eine Seele verliehen und so eine gewisse Tragik mit dieser Figur erschaffen.
1980 hörte Stoker das erste Mal von der Legende des rumänischen Fürsten Vlad III. Draculea, der auch „der Pfähler“ genannt wurde. Basierend auf seiner Lebensgeschichte entwickelte er die Figur Dracula.
Das Buch hat nicht nur einen Erzähler, sondern setzt sich aus einer Ansammlung von fiktiven Briefen, Zeitungsartikeln und Tagebucheinträgen zusammen. So verleiht er der Geschichte eine gewisse Authenzität, da es wie eine Quellensammlung wirkt.
Der Londoner Rechtsanwalt Jonathan Harker reist, um dem Grafen Dracula ein Haus in London zu verkaufen, nach Transylvanien in dessen Schloss. Dort wird er festgehalten und wird Zeuge der seltsamsten Dinge.
Währenddessen reist Dracula in seinem Sarg nach London. Die Verlobte Harkers, Wilhelmina „Mina“ Murray, ist dort bei ihrer Freundin Lucy Westenra zu Besuch. Als die Geschehnisse immer merkwürdiger werden, ruft man Professor Abraham van Helsing auf den Plan, der natürlich sofort auf Vampirjagd geht…
Stoker stellt hier das mystische Element des Grafen der Wissenschaft und der Technik gegenüber, wovon gerade die Menschen im ausgehenden 19. Jahrhundert besonders fasziniert waren.
Die tragische Figur des Grafen Dracula, der getrieben durch die Jahrhunderte nach Erlösung sucht, hat über hundert Jahre lang die Leute in seinen Bann gezogen. Nicht zuletzt wohl wegen der erotischen Komponente des verführerischen und zugleich abstoßend wirkenden Dracula, welche für das prüde viktorianische England einem Skandal gleichkam.
Das Buch chanchiert zwischen Liebesgeschichte, Abenteuerroman, Schauer- und Gruselmärchen und begeistert auch heute noch mit seinem unverwechselbaren Stil.
Ein echter zeitloser Klassiker und eine erneute Bestätigung, dass das Original meistens doch das Beste ist.
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