Im Abstand von vier Jahren werden die Paralympischen Spiele seit 1960 mit mehr als zwanzig Sportarten ausgetragen. Das Ziel ist, Sportlern mit Behinderung die gleichen Rechte zukommen zu lassen und diese als einen ebenso wichtigen Teil der Gesellschaft zu akzeptieren. Neben den gängigen Disziplinen wie Schwimmen, Reiten oder Schießen stehen dabei auch vergleichsweise untypische Sportarten auf dem Programm. Eine davon ist Boccia.
Die Regeln des Spieles
Um Boccia spielen zu können, reicht es aus, Kugeln unterschiedlicher Farben zu besitzen. Dabei ist es gleichgültig, ob die Kugeln aus Leder, Plastik oder Holz bestehen. Wichtig ist lediglich, Kugeln desselben Gewichtes und derselben Größe zu besitzen – bis auf eine einzige, die sich von den Übrigen in der Dimension und der Beschaffenheit deutlich unterscheiden sollte. Boccia beginnt nämlich mit dem Wurf dieser einen Kugel. Die Spieler müssen anschließend versuchen, Ihre eigenen Kugeln so nah wie möglich an diese eine heranzuwerfen. Der Gewinner ist derjenige, dessen Kugeln am dichtesten an der einen Kugel landen. Die Spieler haben vorab die Wahl, ob sie als Team oder als Einzelkämpfer spielen wollen.
Boccia bei den Paralympics
Die Sportart wurde bereits 1984 in das Programm der Paralympischen Spiele aufgenommen. Im Gegensatz zum Freizeitspiel handelt es sich hierbei um einen Präzisionssport. Dieser wird auf einem ebenen Untergrund, eingeteilt in Bahnen und Sektoren, ausgetragen. Als Grundlage gelten zudem die Regeln der internationalen Boccia Kommission. Diese wurden nur geringfügig abgeändert, um den Behinderungen der Spieler besser zu entsprechen. Da die Athleten aufgrund ihrer Behinderungen unterschiedlich eingeschränkt sind, werden diese in vier verschiedene Klassen eingeteilt. In den Klassen BC1 und BC3 haben die Sportlerinnen und Sportler dabei die Möglichkeit, einen Assistenten als Unterstützer zur Seite zu haben. In den Klassen BC2 und BC4 kann der Sportart auch ohne Hilfe problemlos nachgegangen werden.
Boccia – ein Sport für alle
Boccia kann prinzipiell von jedem Menschen gespielt werden. Häufig genügt es, eine freie Fläche mit fünf bis zwanzig Bällen zu besitzen. Für die Spieler gilt es hingegen, ihr Ballgefühl und ihre Konzentrationsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Zudem ist eine ausgeklügelte Taktik in den meisten Fällen nicht zu unterschätzen.
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