Das der Pflegeberuf veraltet ist, man den ganzen Tag nur Menschen füttern oder sie reinigen muss, entspricht nicht der Wahrheit. Die Pflege wartet mit immer neuen, besseren und innovativen Konzepten auf, um Patienten jeden Alters effektiv zu rehabilitieren und zu unterstützen. Sei es nach einem Unfall, einem Schlaganfall oder ausgelöst durch eine andere Erkrankung.
Dankbarkeit und Liebe
Das Bobath-Konzept hilft Menschen, die die Kontrolle über ihren Bewegungsapparat, mehr oder minder stark, verloren haben. Dies ist aber bei weitem nicht der einzige Grund, warum die Pflege nicht veraltet ist. Auch die Aufstiegs- und Verdienstmöglichkeiten haben sich anderen Berufen bereits angeglichen. Die Weiterbildungsmöglichkeiten sind riesig und man wird täglich vor neue Herausforderungen gestellt. Die Pflege ist ein Job mit Zukunft, erfordert Hingabe und ist damit definitiv nichts für jeden. Das besondere jedoch ist, dass man Menschen helfen kann, die diese Hilfe dringend brauchen. Als Dienstleister im Pflegeberiech wird man – wie in allen anderen Berufen auch – mit Geld bezahlt. Jedoch ist die Dankbarkeit und Liebe, die man von seinen Patienten bekommt, mit keinem anderen Berufsfeld zu vergleichen. Der emotionale Mehrwert lockt viele Menschen in dieses interessante Berufsfeld.
Durch Bewegung das Gehirn neu programmieren
Das menschliche Gehirn ist ein Wunderwerk der Natur. Bereits im gesunden Zustand können Sie Ihr Gehirn selber trainieren und dessen Leistungsfähigkeit steigern. Sind Sie gesundheitlich beeinträchtigt, müssen diese Fähigkeiten umso stärker gefördert werden. Wir nutzen unser Gehirn bei weitem nicht aus und so liegen große Bereiche davon brach. Viele Behandlungs- und Trainingsmethoden setzen hier an. Denn durch bestimmtes Training können diese Bereiche nach und nach aktiviert werden, so dass sich die eigene Leistungsfähigkeit steigern lässt. Dabei werden diese ungenutzten Gehirnareale für neue Aufgaben eingesetzt. So kann zum Beispiel auch das Sprachzentrum nach einem Schlaganfall wieder neu aufgebaut werden.
Nach diesem Prinzip arbeitet auch das Bobath-Konzept. Es wird bei Menschen eingesetzt, die an einer Erkrankung des Zentralen Nervensystems leiden, die eine Bewegungsstörung, Lähmungserscheinungen oder Spastik bewirkt. Selbst Menschen, die früher noch als Dauerpflegefälle eingestuft wurden, kann mit dieser Methode geholfen werden. Durch die Schädigung des Gehirns geht der Bereich verloren, der für die Bewegung verantwortlich ist – ein essenzieller Bereich für die Existenz. Das Gehirn ist aber durch die Therapie mit dem Bobath-Konzept in der Lage, den verlorenen Bereich umzulagern und in ungenutzte Hirnareale zu verschieben, beziehungsweise dort wieder aufzubauen. Durch ein ganz individuell angepasstes Therapieprogramm kann der Lernerfolg maximiert werden.
Je nach Störungsbild arbeiten nicht nur Physiotherapeuten sondern auch Ergotherapeuten und Logopäden zusammen, um schnell die Ziele der Patienten zu erreichen. Das Bobath-Konzept ist eine sehr individuelle und selbstbestimmende Therapiemethode und daher von vielen Physiotherapeuten gern eingesetzt, da es auch den Lebenswillen der Patienten steigert. Durch die Erfolge wird den Patienten das Leben erleichtert und sie fassen schneller wieder Fuß.
Pflege ist nicht langweilig
Mit immer neuen Herausforderungen kann im Pflegeberuf gerechnet werden. Die Arbeit wird nie langweilig und die Patienten sind dankbar für die Unterstützung, Hilfe und Aufmerksamkeit. Das Lächeln auf ihren Gesichtern zu sehen erfüllt so manches Herz mit Freude und lässt die Arbeit sofort viel leichter von der Hand gehen. Ein Beruf mit Zukunft und Emotionen!
Bild: Erwin Wodicka – Fotolia