Hunde und Katzen begleiten den Menschen seit Jahrtausenden. Dennoch ist über ihre Intelligenz weniger bekannt als beispielsweise von Meeressäugern, Affen oder Papageien. Im Volksmund hält sich beständig das Klischee, dass Hunde schlauer sind als Katzen. Aber stimmt das wirklich? Oberflächlich betrachtet kann dieser Eindruck entstehen. Schließlich müssen zum Absolvieren eines Intelligenztestes ja einige Aufgaben geduldig und nach Anweisung erfüllt werden. Katzen haben dafür nur wenig Verständnis. Dass die Durchführung von Übungen mit Hunden leichter fällt, muss jedoch nicht heißen, dass ihr IQ dem der Katzen überlegen ist.
Hunde sind kommunikativ und experimentierfreudig – Katzen lernen, was sie gezeigt bekommen
Alle Hunderassen haben höhere kommunikative Fähigkeiten als Katzen. Sie lassen sich trainieren, Kommandos zu befolgen. Zudem erkennen sie Stimmungen und reagieren darauf einfühlsam. Zur kommunikativen Intelligenz gesellt sich also auch eine emotionale Intelligenz. Katzen hingegen verfügen über ein höheres Maß an Abstraktionsfähigkeit. So sind sie in der Lage zumindest bis vier zu zählen. Das wurde in Tests nachgewiesen, bei denen vier verdeckte, mit Punkten versehene Schüsselchen aufgebaut wurden, von denen nur eine Futter enthielt. Die Anzahl der Löffelschläge gegen ein Glas verriet der Katze zuverlässig, wie viele Punkte auf einem Schüsselchen stehen mussten, um an die begehrte Nahrung zu kommen. Hunde versagen bei diesem Test vollständig. Auch wenn es ums räumliche Denken geht, sind Katzen im Vorteil. Ist beispielsweise ein Ziel durch ein Loch im Zaun sichtbar, wird die Katze sofort erkennen, dass sie es erreichen kann, indem sie den Zaun umgeht. Hunde werden in diesem Falle lediglich versuchen, das Loch zu vergrößern. Katzen lernen durch Beispiele. Wenn sie sehen, wie jemand eine Tür öffnet, ist ihnen klar, dass sie an die Klinke springen müssen, um sie nach unten zu ziehen. Ohne es gezeigt zu bekommen, wird die Katze jedoch nicht in der Lage sein, eine Tür zu öffnen. Hunde lernen durch Experimentieren. Zunächst scharren, drücken und springen sie gegen die Tür, bis sie durch Zufall an die Klinke gelangen. Sind diese Versuche einige Male erfolgreich, merken sie sich dies.
Weder Katzen noch Hunde sind schlauer, sie sind nur anders
Zu beachten ist sicher noch, dass unter den verschiedenen Vertretern der Hauskatze weniger Intelligenzunterschiede bestehen, als das zwischen den Hunderassen der Fall ist. Generell jedoch lässt sich nicht beantworten, wer schlauer ist. Hunde und Katzen haben einfach nur ein anderes Kompetenzprofil.
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