Hilfe, die Amis kommen!? – Weltverbesserer und Kriegstreiber

Dass Amerikaner patriotisch und sehr mit ihrem Land verbunden sind, das steht außer Frage. Für Deutsche, mit der schweren Vergangenheit des Nationalsozialismus behaftet, ist es unmöglich einen ähnlichen Patriotismus aufzubauen, wie er im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ anzutreffen ist. Flaggen werden an Familienhäusern, Schulen und anderen Einrichtungen gehisst, und man ist stolz auf sein Land.

Es gibt ein eigenes Bundesgesetz, welches regelt, wie die Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika mit der Flagge umzugehen haben und wie nicht. Der „National Flag Code“ stellt zwar ein falsches Umgehen mit der Nationalflagge nicht unter Strafe, ist allerdings trotzdem ein Phänomen, welches von einem Deutschen als „fragwürdig“ bezeichnet würde.

Die Amis und ihr Fahneneid

Vor dem Unterrichtsbeginn an staatlichen Schulen wird ein Fahneneid geschworen, der die Treue zu den Vereinigten Staaten und der Fahne betonen soll:

„I pledge allegiance to the Flag of the United States of America and to the Republic for which it stands, one nation under God, indivisible, with liberty and justice for all.“ – „Ich gelobe Treue der Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika und der Republik, für die sie steht, eine Nation unter Gott, unteilbar, mit Freiheit und Gerechtigkeit für alle“

Der rote Bösewicht

Auch Hollywood vermittelt häufig den Eindruck, dass Amerikaner sich für die Retter und Erlöser dieser Welt halten. Der kalte Krieg scheint hier immer noch nicht beendet zu sein. Wie oft gehen wir aus dem Kino, und belächeln den Ausgang des Streifens. Hat schon wieder ein tapferer, einfacher Amerikaner die Welt vor dem Bösewicht mit russischem Akzent gerettet?

„Die Achse des Bösen“ unter George W. Bush

Unter dem häufig kritisierten 43. Präsidenten der Vereinigten Staaten, George W. Bush, kam es zum Afghanistan- und zum Irakkrieg. Unter der Führung der USA bildete sich eine Allianz aus mehreren Staaten, um gegen die „Achse des Bösen“ zu kämpfen. Offiziell wurde die Welt in Gut und Böse eingeteilt. Ganze Länder wurden unter Verdacht gestellt, sich gegen das „Gute“ zu wenden – natürlich die USA und „die anderen Mächte des Westens“.

Die Kubakrise bedrohte die gesamte Weltbevölkerung

Kompromisslos werden andere Staatsformen, die nicht der eigenen entsprechen, kritisiert. Von ehemals und immer noch „sozialistischen“ Ländern kann man halten was man möchte. Der kalte Krieg mit der Sowjetunion sowie die Kubakrise, die beinahe in einem Atomkrieg zwischen den beiden Ideologien zur Folge hatte, zeigt ganz klar, wie vehement die Vereinigten Staaten auf ihrer Vormachtstellung beharren.

Dabei scheinen die konservativen Mächte des Landes eine irrationale Angst und ein völlig absurdes Verständnis vom sogenannten „Sozialismus“ zu haben. Als der aktuelle Präsident der USA, Barak Obama, das marode Gesundheitswesen des Landes reformieren wollte, wurden republikanische Stimmen laut, die einen Sozialismus prophezeiten.

Das amerikanische Selbstverständnis

Der Patriotismus in den USA basiert auf dem Selbstverständnis der Vereinigten Staaten als eine Nation der Einwanderer. Die Freiheit und die Würde des Menschen sollen wichtige Grundpfeiler der Gesellschaftsordnung sein. Ob dies Tatsächlich zutrifft, ist fragwürdig. Hier hat der Patriotismus keinen diskriminierenden, ausgrenzenden Charakter, sondern soll viel mehr den, aus ihren Heimatländern geflohenen, Einwanderern die Identifikation mit dem Land vereinfachen.

Dass alle Amerikaner patriotistische Kriegstreiber sind, entspricht sicherlich nicht der Wahrheit. Die Geschichte und die Identifikation mit dieser unterscheidet sich lediglich erheblich von der europäischen.  In der Vergangenheit gab es viele Proteste gegen die Politik von Georgie W. Bush. Besonders demokratische Strömungen wollen von diesem Image des „Weltverbesserers“ weg und hin zu einer kompromissbereiten Diskussionskultur. Präsident Obama erkennt interne Schwächen und spircht diese offen an, denn auch die Bürger sehen ein, dass der amerikanische Traum nicht alles sein kann, worauf das Land basiert.

Das Selbstverständnis der amerikanischen Nation ist begründet auf einem Gefühl der Verantwortung gegenüber den diskriminierten und unter einem totalitären Regime leidenden Menschen der gesamten Welt. So wie das Land einst den geflohenen Europäern Zuflucht bot, soll es auch weiterhin ein Land der Freiheit sein, frei von totalitären Herrschern, wie beispielsweise in sozialistischen Regimes häufig der Fall. Ein Blick in die Geschichtsbücher, würde jedoch vielen die Augen öffnen: So ist der Fahneneid, den Millionen von amerikanischen Schülern tagtäglich in der Schule leisten begründet von Francis Bellamy – einem christlichen Sozialisten.

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