Geisteswissenschaften und Sozialwissenschaften stehen oft in dem Verdacht brotlose Künste zu sein. Aber wie sieht der anschließende Berufsweg der Studierenden tatsächlich aus und sind sie gegenüber den bodenständigen Naturwissenschaftlern benachteiligt?
Wer Geisteswissenschaften oder Sozialwissenschaften studiert, dem stehen viele Wege offen und trotzdem steht man häufig der lästigen Frage gegenüber: Was kannst du denn später damit machen? Wer Medizin studiert, wird Arzt, der Betriebswirtschaftler wird Manager und ein Chemiker wird mit großer Wahrscheinlichkeit irgendwo im Labor landen. Die Berufswege in den Geistes- und Sozialwissenschaften sind weniger stark vorgefertigt und können in viele Richtungen führen. Vielleicht rührt genau daher das Klischee, Geistes- und Sozialwissenschaften seien brotlose Künste!?
Welche Fächer gehören zu den Geisteswissenschaften und Sozialwissenschaften?
Zu den Geistes- und Sozialwissenschaften gehören u.a. Germanistik, Geschichte, Philosophie, sämtliche Sprachwissenschaften, Musik-/Kunstwissenschaften und im weitesten Sinne Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften. Als Oberbegriff wird auch gerne die Bezeichnung Kulturwissenschaften verwendet.
Den Apfel mit dem Ei vergleichen
Es ergibt sich also ein breites Feld an Wissenschaften, die mit sehr unterschiedlichen Methoden verschiedene Gegenstandsbereiche untersuchen. Allein hier zeigt sich der erste fatale Fehler: Wer alle Geistes- und Sozialwissenschaften über einen Kamm zu scheren versucht, wird kläglich scheitern. Wenn es also um konkrete Berufschancen und Verdienstmöglichkeiten geht, muss man nahezu jeden der Teilbereiche einzeln betrachten.
Studien
Viele wissenschaftliche Studien belegen mittlerweile, dass Studenten die sich für Geisteswissenschaften oder Soziales entscheiden, gar nicht darauf aus sind einmal einen überdurchschnittlich hohen Lebensstandard zu erreichen oder gar reich zu werden. Viel wichtiger scheint ihnen ihre Selbstverwirklichung zu sein. Außerdem finden Studenten dieser Fächergruppen erwiesenermaßen recht schnell nach Abschluss des Studiums den Berufseinstieg und können ihren Lebensunterhalt damit bestreiten. Zwar beträgt das Einstiegsgehalt im Durchschnitt nur die Hälfte von dem eines BWL-Absolventen, dafür steht aber der Selbstentfaltung nichts im Wege.
Fazit
Das Klischee, die Geistes- und Sozialwissenschaften seien grundsätzlich brotlose Künste ist schlicht und ergreifend falsch. Wer zielstrebig und ehrgeizig ist und nicht davor zurückschreckt sein Ziel auch über Umwege zu erreichen, der wird seinen Weg gehen und sowohl einen Job finden, der ihn fordert, ihm Freude bereitet und die Haushaltskasse ausreichend füllt. Was bringt einem schon ein dickes Bankkonto, wenn die Arbeit, zu der man täglich aufbricht, einem zum Halse heraus hängt?
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