Bereits in den 90ern wurde bei Fliegen und Würmer ein Gen entdeckt, dass dazu führt das bestimmte Exemplare besonders alt werden. Jetzt haben Kieler Forscher das `Methusalem Gen` auch bei Deutschen 100jährigen nachweisen können.
Das `Methusalem Gen` wurde nach einem Mann aus dem Alten Testament benannt, der gemäß der Bibel 969 Jahre alt wurde und somit der älteste in der Heiligen Schrift erwähnte Mensch überhaupt ist. Die von Forschern entdeckte Variation im Gen FOXO3A hat einen positiven Einfluss auf die Lebenserwartung und ist besonders bei Hundertjährigen zu finden.
Die Entdeckung des `Methusalem Gens`
Die ersten Ergebnisse erlangte eine amerikanische Forschergruppe bereits im September 2008, als sie Amerikaner mit Japanischer Herkunft, die mindestens 95 Jahre alt waren untersuchten. Durch eine Vergleichsstudie von französischen Forschern, sowie die Funde der Kieler Forschungsgruppe `Gesundes Altern` aus deutschen Stichproben wurden die Ergebnisse auch für Europäer bestätigt. Die Deutschen Forscher hatten 388 Proben von Hundertjährigen mit 731 Proben von jüngeren Probanden verglichen und bestätigen den Zusammenhang von FOXO3A und Lebenserwartung auch für Frauen.
Die eigentliche Sensation ist jedoch, dass es Forschern durch diese Studien gelungen ist heraus zu finden, dass das `Methusalem Gen´ in den genetischen Sätzen bei Menschen auf der ganzen Welt vorkommt. Da sich die genetischen Bausätze von Europäern und Asiaten unterscheiden ist es ein wissenschaftlich hoch bedeutsamer Fund, dass das Gen bei beiden Gruppen vorzufinden ist.
Welche Folgen hätte die Entschlüsslung des `Methusalem Gens`?
Sollte das Gen vollkommen entschlüsselt werden, könnte ein Medikament dafür sorgen, dass wir die jetzige Lebenserwartung um weitere Jahrzehnte überleben. Der Mensch könnte bis ins hohe Alter geistig und körperlich fit bleiben und das Risiko von altersbedingten Krankheiten wie Demenz könnte bedeutend verringert werden.
Doch Vorsicht beim Traum vom Jungbrunnen. Das `Methusalem Gen` ist nur eines von vielen Genen, die im menschlichen Organismus mit dem Altern zu tun haben. Um wirksame Gegenmittel gegen das Altern zu produzieren müssen auch die übrigen Gene erforscht werden. Außerdem hängen nach wie vor 70% der des Alterns von Umwelteinflüssen ab und nur 30% sind genetisch bedingt.