In den letzten Jahren nahm ein Begriff dank medialer Anpreisung unglaublich an medialer Bekanntheit zu – „Burnout“. Von Anfang an tauchten in diesem Zusammenhang besonders häufig der Beruf der Lehrkräfte als Beispiel auf. Das Klischee ist an dieser Stelle nicht an den Haaren herbei gezogen.
Wie die Morgenpost berichtete, sind allein in Berlin rund 1000 Lehrkräfte dauerhaft als krank gemeldet, was doch beachtliche vier Prozent der Gesamtlehrerschaft ausmacht. Zur Folge hat das logischerweise oftmals Ausfall der Stunden für die Schüler. Was die meisten Kinder natürlich freut (ausschlafen / früher nach Hause / mit Freunden quatschen…) ist statistisch gesehen alles andere als erfreulich. Im Schuljahr 06/07 fielen in Berlin insgesamt 13.800 Stunden aus, das sind 2,6 Prozent des gesamten Unterrichts dieses Jahres.
[youtube gjqo2yKnxBY] Ein informativer Bericht über Lehrer in Sachsen.Woran liegt das? Sind Lehrer einfach faul? Immerhin haben sie soviel Urlaub wie keine andere Berufsklasse, denkt man. Die Landesbeauftragte des Bundes Deutscher Psychologen, Anita Schindler, erklärt sich das wiefolgt: „Alle wissenschaftlichen Studien zum Thema belegen: Vollzeitlehrer haben wöchentliche Arbeitszeiten von 50 Stunden und sind steigenden Belastungen ausgesetzt.“ Sie hält dagegen den vermehrten Einsatz von Schulpsychologen für die Lösung des Problems, denn momentan gäbe es davon zu wenig. Solche Psychologen könnten helfen, Burnouts vorzubeugen und unterstützend einwirken, sobald die Lehrkräfte Anzeichen von Depressionen zeigen.
Bleibt nur zu hoffen, dass die Situation sich bald entspannt. Denn so schön es für Schüler sicher ist, mal ausschlafen zu können und ein oder zwei Stunden eher Schluss zu haben – letztendlich geht mit jeder ausgefallenen Unterrichtseinheit doch immer auch ein Stückchen Bildung verloren.