Er kommt mit entschlossenem Schritt aus einem brennenden Gebäude, der Film läuft für diese Augenblicke in Slow-Motion. Er guckt heroisch, das Kätzchen / kleine Kind / die schöne Frau in seinen Armen schmiegt sich erschöpft aber dankbar an diesen Helden der Stunde.
In Amerika ist dieses Klischee vermutlich sogar noch intensiver, da von zahlreichen entsprechenden Filmen unterstützt. Aber auch hierzulande ist es nicht viel anders – kleine Jungs wollen Feuerwehrmann werden, Frauen sabbern und kriegen Herzrasen beim Gedanken an den sexy Mann mit dem Feuerwehr-Schlauch. Klar, die Jungens wollen Helden sein, bewundert sein, stark sein. Leben retten und jeden Tag ein neues Abenteuer erleben – und am Ende immer der Gute sein. Frauen wollen eben diesen Typen gerne mal fürs Bett ausleihen.
Nun aber genug mit romantischen und ideologischen Vorstellungen. Die Realität ist doch bei Weitem nüchterner. Betrachten wir beispielsweise Sven Hobert und seine Kollegen von der freiwilligen Feuerwehr in Adlershof (Morgenpost berichtete am 20./21. September 2008). Ihre Anzüge sind nicht etwa rot und geil, sondern dunkelblau und mit Leuchtstreifen überzogen. Dazu gibt es einen Schutzhelm. Was allerdings wahr ist, ist die Kätzchen-im-Baum-Vorstellung. Die freiwillige Feuerwehr rückt nämlich nicht nur bei Bränden aus, sondern auch wenn Menschen und Tiere verletzt sind.
Leben retten, das finden auch die „echten“ Feuerwehrmänner am schönsten. Die damit zusammenhängenden Umstände sind allerdings weniger traumhaft oder sexy – der Pieper, der Hobert und seine Kollegen auf die Wache ruft, kann in der Badewanne, beim gemütlichen DVD-Abend oder einem Schäferstündchen mit der Frau ertönen. Und dann muss man eben alles stehen und liegen lassen und ab dafür. Heldentum hin und her, das Familienleben wird mit einem Feuerwehrmann sehr strapaziert und viel Zeit zum Ausruhen bleibt auch nicht, denn zu jeder Tages- und Nachtzeit kann ein Einsatz rufen.
sarah
5. Oktober 2010 at 19:18
ach ja das mit dem waren leben stimmt schon…. aba gerade das turnt doch an wenn man weiß das mein schatz gerade sein leben gibt um andere zu retten… und dann voll geschwitzt und erschöpft wieder nach hause kommt und ich ihn verwöhnen kann 😉