Wer an Schwule und Lesben denkt, hat doch gerne das Bild von ausschweifenden Partys in Swinger-Clubs vor Augen oder anderen sexuellen Porno-Fantasien. Dass das nicht der Realität entspricht, wird jetzt niemanden überraschen.
Zumindest gilt das für Berlin. Seit dem August des Jahres 2001 ließen sich in der deutschen Hauptstadt nämlich schon 3528 homosexuelle Paare trauen, berichtete der Berliner Kurier am 5. August. Die „Homo-Ehe“ ist offenbar Alltag und nicht sensationelle Ausnahme. Nichts also mit Sex-Partys, auch in gleichgeschlechtlichen Schlafzimmern herrscht Monogamie. Pro Jahr lassen sich in Berlin rund 500 gleichgeschlechtliche Paare zu Ehepartnern erklären. Im Detail sind das 2513 schwule und 1015 lesbische Liebespaare. Geschieden wurden bisher lediglich 191 dieser Ehen. Ob Hetero-Paare auch so eine hübsche Statistik aufzuweisen hätten?
Offiziell heißt die „Homo-Ehe“ übrigens Lebenspartnerschaftsgesetz und ist am 1. August 2001 in Deutschland inkraft getreten. Die Daten von 2001 bis 2005 für andere Bundesländer außer Berlin lassen sich bei Wikipedia nachlesen. Übrigens gibt es gerade was Steuern und Adoption anbelangt noch merkliche rechtliche Unterschiede zwischen der homosexuellen und der Hetero-Ehe. Politiker der Grünen sind dafür, dass diese rechtlichen Ungleichheiten endlich aufgehoben werden.
Mal sehen, wo das noch hinführt. Im Übrigen wohnen die heiratsfreudigsten gleichgeschlechtlichen Paare in Tempelhof-Schöneberg. Dort ließen sich in den letzten sieben Jahren die meisten Paare, nämlich 655, trauen.