Die Wissenschaftler des Deutschen Wetterdienstes haben nach der Auswertung ihrer Aufzeichnungen festgestellt, dass das Jahr 2009 mit einer Durchschnittstemperatur von 9,2 Grad Celsius deutlich zu warm war. So passt das vorige Jahr genau zu den Vorstellungen vom Klimawandel.
Nur zwölf Jahre waren seit Beginn der Aufzeichnungen 1881 noch wärmer als 2009. Laut den Meteorologen ist die Jahresdurchschnittstemperatur ist der Bilanz des DWD zufolge seit 1881 um 1,1 Grad gestiegen. Und das ganze vergangene Jahrzehnt ist demnach das wärmste seit Beginn der Messungen vor 130 Jahren.
Zudem stiegen die Kohlendioxid-Konzentrationen in der Atmosphäre kontinuierlich an. „Das zeigt: Von einer Trendumkehr kann nicht die Rede sein“, sagte DWD-Präsident Wolfgang Kusch. „Wir müssen deshalb nach wie vor alle Kraft in die Verringerung der Treibhausgas-Emissionen stecken und uns schon heute auf die Folgen des Klimawandels einstellen.“
Bei der Betrachtung der Temperatur gibt es große regionale Unterschiede. So ist es innerhalb Deutschlands ist es im Westen deutlich wärmer geworden als im Nordosten. Dies ist auch bei den Niederschlägen zu erkennen, die im Jahresdurchschnitt insgesamt um elf Prozent zunahmen. In westlichen Ländern wie Bremen gab es bis zu 17 Prozent mehr Regen und in den ostdeutschen Ländern nur einstellige Zuwächse. Im Sommer verringerten sich dort die Niederschläge im Mittel sogar um 14 Prozent.
Dieser Trend soll sich laut dem DWD sogar noch verstärken. „Die Szenarien der Klimaforscher sind sich in einem einig: Wir werden künftig in Deutschland mit immer trockeneren Sommern und noch deutlich mehr Regen im Winter leben müssen“, sagte Gerhard Müller-Westermeier vom Bereich Klimaanalyse.
Die Wissenschaftler rechnen bis zum Ende des Jahrhunderts mit einem weltweiten Temperaturanstieg um zwei bis vier Grad.