Warum leben Frauen länger? Oder: Warum sterben Männer früher? Dafür gibt es biologische Gründe, aber auch das Sozialverhalten spielt eine große Rolle. Im Schnitt werden deutsche Frauen 82, deutsche Männer nur etwa 76. Dass Frauen älter werden als Männer, ist ein weltweit beobachtbares Phänomen moderner Gesellschaften.
Warum Frauen länger leben
Was Frauen früher häufig das Leben kostete, bringt ihnen heute Vorteile. Weil sie Kinder gebären, können sie ein stärkeres Immunsystem ausprägen. Dank medizinischer Fortschritte überleben Frauen heute viel öfter die Geburt ihres Kindes. So sind sie bis ins hohe Alter besser gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen geschützt oder profitieren von ihrer höheren Sensibilisierung für körperliche Beschwerden. Diese haben sie ihrem Menstruationszyklus zu verdanken.
Richtig ausnutzen können Frauen ihre biologischen Vorteile nur bei gesunder Ernährung und stabiler, medizinischer Versorgung. Deshalb machte sich dieses Phänomen vor allem in Europa zuerst bemerkbar.
gender paradox
Experten nennen es gender paradox, dass die Frau trotz höherer Krankheitsrate den Mann überleben. Sie gehen einfach häufiger zum Arzt. Die Frau, die Weiche, darf Gefühle zeigen, während der Mann, der Starke, Schwächen verheimlicht. Männer suchen oft erst dann den Arzt auf, wenn es bereits zu spät ist. Deshalb sterben Männer auch häufiger an Krankheiten, die zur erfolgreichen Behandlung früh erkannt werden müssen, bestes Beispiel: Krebs.
Die Klosterstudie relativiert die allgemein anerkannte Bedeutung genetischer Einflüsse. Sie zeigt, dass Mönche unter denselben Lebensbedingungen nur etwa zwei Jahre früher sterben als Nonnen. Man darf die Relationen nicht vergessen: Frauen leben auch deshalb länger, weil Männer früher sterben, als sie müssten.
Warum Männer früher sterben
Männer sind risikofreudiger und sterben häufiger infolge ihres aggressiven Verhaltens. Ein Sozialverhalten, das seine Ursache im männlichen Hormon Testosteron hat. Männer neigen ebenso mehr zu Exzessen, sie konsumieren mehr Drogen und Alkohol, leben also ungesünder.
An dieses Verhalten gleichen sich Frauen gegenwärtig an. Dass sich dies in den Statistiken der nächsten Jahrzehnte niederschlagen wird, ist wahrscheinlich.
Männer essen mehr Ungesundes und werden dick, haben mehr mit Herzproblemen zu kämpfen und sind psychisch labiler. Rund drei Viertel aller Suizide werden von Männern begangen.
Die wahre Schwäche der Männer ist aber die Frau. Das weibliche X-Chromosom ist fehleranfälliger. Diesen Nachteil gleicht die Frau durch das zweite X-Chromosom aus, welches als Sicherheitskopie fungiert. Der Mann aber muss mit den Makeln des X und einem verkümmerten Y leben.
Das Witwenschicksal der Frau
Selbst wenn Männer einen ruhigeren und gesünderen Lebensstil pflegten, öfter zum Arzt gingen oder hinter Klostermauern einem überschwänglichen Leben abschwören, die genetischen Unterschiede bestünden weiterhin. Statistische zwei bis drei Jahre werden Frauen immer als Witwe fristen müssen – oder nach bewährtem, gesundem Lebensstil mit Genuss vollziehen dürfen.
Simon Kleiber
30. Oktober 2010 at 01:16
Warum Frauen länger leben hängt auch mit vielen anderen Dingen zusammen.
Wer den Alterungsprozess besser verstehen möchte, ist eingeladen das Forum gegen Alterung zu besuchen: http://www.zeitgunst.com