Mode, ein Begriff, den es nicht erst seit dem 20. Jahrhundert gibt, der jedoch niemals vorher solch eine Bedeutung erlangt hat. Niemals war Mode vielfältiger, abwechslungsreicher und anspruchsvoller. Die größten Modedesigner des 20. Jahrhunderts sind die größten Designer aller Zeiten.
Die Anfänge der Mode
Sie gehört sicherlich zu den wichtigsten Designerinnen unserer Zeit. Coco Chanel, als Gabrielle Bonheur Chasnel am 19. August 1883 in Saumur, Frankreich geboren. Bis zu ihrem Tod am 10. Januar 1971 in Paris hat sie die Mode mehrfach revolutioniert und mit der Firma Chanel ein Modeimperium gegründet. Coco Chanel gehört, wegen ihres außerordentlichen Einflusses auf die Mode des 20. Jahrhunderts zu den 100 bedeutendsten Menschen unserer Zeit. Während Coco den Frauen durch ihre funktionale Mode neue Bewegungsfreiheit schenkte, war es einige Jahrzehnte später der große Designer Christian Dior – geboren 21.01.1905 in Frankreich, gestorben 24.10.1957 in Italien – der die Damen wieder in elegante Roben hüllte. Für Coco Chanel übrigens ein Rückschritt. Christian Dior ist bekannt für seinen „New Look“ und das Modeimperium, das seinen Namen trägt. Es war der Franzose Yves Henri Donat Mathieu Saint-Laurent, geboren 1.08.1936 in Algerien, gestorben 1.06.2008 in Paris, der die Modewelt ein weiteres Mal revolutioniert. Einer seiner größten Erfolge war ein Smoking für Frauen, den er 1967 entwarf. Dieser Hosenanzug verbindet Sachlichkeit und Eleganz, er beendet den Streit zwischen Schönheit und Emanzipation.
Immer neu und immer gewagter
Elegante, klare und zeitlose Linien, fast wieder ein wenig Chanel – so präsentierte Jil Sander die Frauen. Ab den Achtziger Jahren auch auf internationalen Modeschauen. Sie, die mit bürgerlichem Namen Heidemarie Jiline Sander heißt und am 27. November 1943 in Dithmarschen geboren ist, gehört neben Karl Lagerfeld und Wolfgang Joop zu den großen Modeschöpfern aus Deutschland, die es zu internationalem Ruhm gebracht haben. Für Glamour sorgte in jener Zeit vor allem Jean-Paul Gaultier, geboren am 24. April 1952 in Frankreich. Dieses Enfant terrible der Mode kreiert ausgefallene, kaum tragbare Mode. Berühmt wurde er mit seinen Bühnenoutfits für Madonna oder Kylie Minogue. Seine Modelle sind Inspirationen für Streetwear und Pop-Kultur. Seit den Achtziger Jahren finden auch japanische Modeschöpfer immer mehr Anklang in Europa und der westlichen Welt. Dies ist vor allem Yohji Yamamoto, geboren 3.10.1943 in Japan, zu verdanken. Seine Mode vermittelt eine wunderbare Kombination japanischer Klarheit und westlicher Eleganz. Yamamotos Entwürfe nehmen die Zukunft bereits voraus.
Das Ende der Mode?
Im Jahr 1992 rief der amerikanische Politwissenschaftler Francis Fukuyama das „Ende der Geschichte“ aus und lag gründlich daneben. Ebenso könnte es uns ergehen, wenn wir nun, in Ermangelung von Phantasie das Ende der Mode ausrufen wollten. Doch, was sollte nach Chanel und Gaultier, nach Dior und Yamamoto noch kommen. Der Mode sind Grenzen gesetzt, sollte man meinen und sie wiederholt sich ständig. Seit einigen Jahren schon sehen wir uns in immer neue Remakes gekleidet. Dennoch gibt es Modeschöpfer der jüngsten Zeit, die unsere Beachtung verdienen. Modeschöpfer wie die in Kuba geborene Amerikanerin Isabel Toledo, die auch für Michelle Obama schneidert, prägen weiterhin den Stil eleganter, karrierebewusster Frauen. Doch auch das ein oder andere Enfant terrible ist am Modehimmel zu erkennen. Vor allem der Himmel über Berlin lässt da hoffen, wie beispielsweise die Entwürfe von Thorsten Amft.
Foto: Diorgi – Fotolia