An Kursgewinnen interessierte Privatanleger orientieren sich bei ihren Entscheidungen häufig anhand der aktuellen Entwicklung und bevorzugen Papiere, deren Börsenkurse in den letzten Monaten deutlich zugelegt haben. Die Bevorzugung von Siegern gegenüber Verlierern ist in der menschlichen Psyche angelegt, so dass ihre Übertragung auf den Wertpapierkauf nicht überrascht. Dennoch kann es gerade an der Börse sinnvoll sein, bewusst auf sogenannte Verlierer zu setzen.
Privatanleger steigen häufig spät ein
Private Anleger verhalten sich häufig abwartend und erwerben Papiere mit aktuell hohen Kurszuwächsen erst, wenn sich diese nahezu auf dem Höhepunkt befinden. Zu diesem Zeitpunkt realisieren Profis hingegen bereits die erzielten Kursgewinne, indem sie die entsprechenden Aktien wieder verkaufen. Somit fällt der Kurs genau dann wieder, wenn private Anleger ein Papier für sich zu entdecken beginnen. In der Regel lassen sich die vorübergehenden Kursverluste aussitzen, indem der Erwerber das Papier über mehrere Jahre hält und erst nach einer Werterholung verkauft. Das Ziel einer Kursspekulation an der Börse besteht jedoch gerade darin, innerhalb einer möglichst kurzen Zeitspanne Gewinne durch den Wertzuwachs der erworbenen Papiere zu erzielen.
Das antizyklische Anlageverhalten
Der Kauf von Papieren mit aktuell nachgebenden Kursen wird als antizyklisches Anlageverhalten bezeichnet und bietet gute Gewinnchancen. Ebenso wie bei den in den letzten Monaten stetig steigenden Aktienkursen, ist auch bei Papieren mit nachgebenden Kursen ein Wendepunkt zu erwarten. Einen solchen erlebten einige fast schon abgeschriebene deutsche Unternehmen in den Jahren 2009 und 2010, aktuell ist dieser Effekt bei den Aktien von Energieversorgern und grundsätzlich bei Papieren aus Schwellenländern zu erwarten. Außer Aktien bieten sich Rohstoffe für das antizyklische Anlageverhalten an. Eine Kombination der drei erfolgversprechenden Anlageziele ist möglich, indem sich der Anleger für Aktien von Energieerzeugern oder Rohstoffhändlern aus Schwellenländern entscheidet. Die besten Chancen versprechen Papiere aus Peru, Indonesien und China, gerade weil diese 2013 hohe Verluste aufwiesen. Etwas weniger spekulativ erscheint die Geldanlage mit einem Schwerpunkt auf Brasilien oder Südafrika.
Den Januar-Effekt nutzen
Statistiken zeigen, dass ein Investment in aktuell noch Kursverluste erleidenden Aktien am meisten im Monat Januar lohnt. Das ist nicht überraschend, da professionelle Anleger zu Jahresbeginn ihre Anlagestrategie planen und bislang schlecht abgeschnittene Papiere kaufen, bei welchen sie baldige Kurssteigerungen vermuten. Alleine diese Käufe bewirken bereits eine Kurserholung.
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