Envinzions hat seine neue EVO Smart Console vorgestellt. Das eher unbekannte Unternehmen präsentiert damit eine Konsole die vollkommen auf Open Source Software setzt. Als Betriebssystem wird daher Linux verwendet.
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Zunächst ist man ein wenig erstaunt wenn man von dem Gerät hört. Immerhin ist Linux nicht gerade dafür bekannt, dass es so viel Auswahl an Spielen gibt. Zwar ist es keineswegs unmöglich Spiele für das Betriebssystem zu entwickeln. Aber im Regelfall verzichten die Hersteller darauf, weil der Anteil der Linux-Nutzer bei den Desktop-PCs ziemlich gering ist.
Bei Envinzions sieht man hier offensichtlich eine Marktlücke. Der Hersteller nutzt ausschließlich Open Source Software. Es kommen verschieden Linux-Distributionen zum Einsatz. Allerdings bleibt das Problem, dass es nicht besonders viele beziehungsweise neue Spiele für die Konsole gibt.
Die Hardware ähnelt eher der eines Multimedia-PCs mit Green-IT-Eigenschaften. Der Prozessor ist ein AMD Athlon 64 X2 4850e mit 2,4 Gigahertz Taktung, der eine maximale Leistung von 45 Watt aufnimmt und damit energiesparend arbeitet.
Die Grafik übernimmt der ATI HD 3200 Chipsatz, der vermutlich schon im Mainboard integriert ist. Praktisch ist sicherlich, dass der Grafik-Chipsatz High Definiton Berechnungen unterstützt und somit auch bei Full-HD den Hauptprozessor stark entlastet.
Des weiteren sind zwei Gigabyte Arbeitsspeicher, ein DVD-Multi-Laufwerk und eine 120 Gigabyte große Festplatte verbaut. Zu den Anschlüssen gehören neben sechs USB-2.0-Ports auch DVI beziehungsweise HDMI und VGA, sowie ein Lan-Anschluss.
Im großen und ganzen ähnelt die Konsole eher einem Multimedia-Computer. Durch die Linux Distribution ist die Konsole nicht nur fürs Spielen geeignet, sondern kann auch zum surfen, fernsehen und zum Aufzeichnen von Sendungen hergenommen werden. Auch High-Definition Anwendungen sollten eigentlich keine größeren Probleme bereiten.
Ob sich das System durchsetzen kann ist eher fraglich. Für den Preis von circa 280 bis 350 US-Dollar kann man sich die Teile nämlich auch selber zusammenbauen und Linux installieren. Der Vorteil liegt höchstens darin, dass man das System nicht mehr selber abstimmen muss.
Ich finde, dass es trotzdem eine gute Idee ist. Vielleicht beschäftigt sich ja dann das ein oder andere Kind mal mit Linux. Das kann nur förderlich sein.
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